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DaWID

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DaWID: Datenzentrierte Wertschöpfungskettenplattform


Kontaktperson: Jan BartschTobias Dehling





Projektstatus: aktiv


Beschreibung

Motivation:

Informationen sind ein fundamentaler Bestandteil von Dienstleistungen, Plattformen und neuartiger Geschäftsmodelle innerhalb der modernen IT. Diese Informationen entstammen zumeist den verarbeiteten und aufbereiteten Daten von Bürgern und Bürgerinnen, welche diese z. B. aktiv eingeben oder in Form von Messergebnissen (z. B. über IoT-Geräte) bereitstellen. Eine großflächige Sammlung von Daten wird somit von digitalen Dienstleistern angestrebt. Das Individuum kann dabei leicht die Übersicht verlieren, welche seiner/ihrer Daten wo gespeichert, wie sie benutzt werden oder welche Informationen von ihnen abgeleitet werden. In diesem Szenario besteht das Risiko, dass das Individuum nicht mehr Souverän über die eigenen Daten ist.

Ziele:

Das Projekt DaWID zielt darauf ab, eine Metaplattform zu erstellen, die, zum einen dem Bürger und der Bürgerin Möglichkeiten bietet, seine und ihre Datensouveränität sicherzustellen, zum anderen plattformübergreifende Mechanismen schafft, bisher singuläre, Dienste und Plattformen zu verknüpfen. Dies erlaubt es eine datengetriebene Wertschöpfungskette zu erstellen: Die Daten werden gesammelt und durch eine orchestrierte Folge von Diensten entlang der der Kette veredelt und in einen gemeinsamen Kontext gebracht. Damit wird der Wert der abgeleiteten Informationen durch jeden weiteren Schritt entlang der Kette erhöht. Das so erzeugte Datenprodukt wird den initialen Kunden und Kundninnen und/oder potenziell Weiteren zur Verfügung gestellt . Damit wird DaWID verbesserte Monetarsierungsmöglichkeiten in Bezug auf Daten für Bürger, Bürgerinnen und Firmen bieten, die Verarbeitung und Bereitstellung der Daten den Anforderungen des jeweiligen Individuums folgt.

Hintergrund:

DaWID wird zwei fundamentale Herausforderungen bewältigen:

Erstens, die Datensouveränität (Data Use, Data Access, Data Provenance) des Bürgers und der Bürgerin wird hergestellt. Bisher liegen die eigenen Daten nicht bei einem selbst, sondern auf verteilten Plattformen. Eine Nachvollziehbarkeit zu Nutzung (Data Provenance), Verwendung und Weitergabe der Daten ist somit noch nicht gegeben, Steuerungsmechanismen sind nicht vorhanden.

Die bisher unabhängig agierenden Plattformen müssen zu einem einzelnen Ökosystem verbunden werden. Leistungen können so entlang einer datengetriebenen Wertschöpfungskette erbracht werden. Angedacht sind dabei (C-to-B-to-B)-to-C Modelle. Ökonomische Einflussfaktoren einer solchen Metaplattform sind zu untersuchen. Da die Daten des Individuums das grundlegende Gut der Wertschöpfungskette sind, sind Verfahren zur Wertbestimmung notwendig, um den Bürger und Bürgerinnen ein Gefühl für den Wert ihrer Daten zu geben.

Aufgrund der stärkeren Integration digitaler Plattformen und intelligenter Geräte in das Leben von uns allen sowie der zunehmenden Verwendung von Daten und Datenverarbeitung in digitalen Geschäftsmodellen ist eine Analyse der ethischen Implikationen notwendig. Deswegen werden im Kontext von DaWID ethisch, soziale und rechtliche Fragen zu datennuzenden und datenverarbeitenden Geschäftsmodellen untersucht.

Durchgeführt wird DaWID von einem Konsortium von Vertretern aus Industrie und Forschung. Das Konsortium besteht dabei aus: Dem Verbundkoordinator, dem Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik (ISST, Dortmund), dem Institute for Digital Transformation in Healthcare (idigiT, Witten), dem Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie (IMW, Leipzig), T-Systems International GmbH - IoT Data Analytics (Berlin) und dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT, Karlsruhe). Vertreter des KIT ist die Forschungsgruppe Critical Information Infrastructures (cii) am Institut für Angewandte Informatik und Formale Beschreibungsverfahren (AIFB) unter Leitung von Prof. Dr. Ail Sunyaev.

Im Verlauf des Projekts wird die cii-Gruppe Methoden zur Beschreibung und technischen Realisierung von Datenverarbeitungsketten erstellen. Es wird ein Überblick über etablierte Datenverarbeitungsketten und deren Aspekte gegeben. Um die Eignung zuvor identifizierter und bestehender Methoden von Datenverarbeitungsketten mit den Anforderungen des DaWID-Projekts zu testen, wird ein Bewertungsschema erstellt und angewendet. Dies bedeutet die Untersuchung der Datenverarbeitungskette von der Erhebung, über die Aufbereitung, bis zur Nutzung der Daten. Dafür werden grundlegende Ansätze zur Erfassung und Nachverfolgbarkeit der Datenverarbeitung innerhalb und zwischen Unternehmen untersucht, die die Bürger und Bürgerinnen den souveränen Umgang mit ihren eigenen Daten ermöglichen. Neben der Kombination der Dienste (Dienstorchestrierung) stellen die Absicherung der Datenverarbeitungskette und korrekte Übergabe und Einhaltung der Befugnisse zu Art und Weise der Datenverarbeitung eine Herausforderung dar. Als Ergebnis wird eine für das DaWID-Projekt geeignete Datenverarbeitungskette erstellt, implementiert und iterativ verbessert.

Um existierende Plattformen, wie den Industrial Data Space und den Data Intellegence Hub ideal zu nutzen, wird die cii-Gruppe besonders nahe mit dem Frauenhofer ISST und T-Systems zusammenarbeiten.

Gefördert wird DaWID vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und ist für den Zeitraum zwischen Februar 2020 und Januar 2023 angesetzt.


Involvierte Personen
Jan BartschTobias DehlingAli Sunyaev


Informationen

von: 1 Februar 2020
bis: 31 Januar 2023
Finanzierung: Federal Ministry of Education and Research (BMBF)


Partner

Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik (ISST), Institute for Digital Transformation in Healthcare (idigiT), Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie (IMW), T-Systems


Forschungsgruppe

Critical Information Infrastructures


Forschungsgebiet

DaWID





Publikationen zum Projekt
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